Rückblick: Ehrungsabend und „Dance-Night“ Schorlemafia Trienz
Trienz.kö. Den Begriff „Schnapsidee“ kennt man ja allenthalben, den Begriff „Schorleidee“ aber eher weniger. Doch letzteres muss nicht schlecht sein, wie es die Trienzer „FG Schorlemafia uff ex“ - so der offizielle Name- beweist. Vor 22 Jahren, exakt am 18. November 2001 gründete sich nämlich der Trienzer Faschingsverein während einer etwas zu lang geratenen Nachbetrachtung einer herben Heimniederlage im Sportheim des FC Trienz. Der Ärger über die verkorkste Leistung musste gemeinsam runtergespült werden und am Ende des Abends kamen 13 FC‘ler und deren Freundinnen auf die Idee, dass sich in Trienz fastnachtstechnisch was tun müsste. Man gründete kurzerhand die Schorlemafia, ohne zu wissen, wie sich das entwickeln wird. Der Name wurde aus der Vorliebe der Damenwelt für das Mischgetränk hergeleitet, der Schlachtruf „Schorle uff ex“ ergab sich selbstredend. Der blau-gelb-rote Schorledress wurde entworfen, eigene Vereinslieder wie „Und wenn de Schorle leeft“ und weitere Songs wie „Wir sind die Trienzer“- immer angelehnt an den Kölner Karneval- entstanden. Die Unterstützung für das „etwas mehr als närrische Dutzend“ im Ort war da, und so begann eine stetige Weiterentwicklung mit Garden, der Musikgruppe Schorlerebellen und einer Vielzahl von Mafiosi, die bei den Umzügen in der Region mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind.
„Wir können es kaum glauben, was sich aus der spontanen Vereinsgründung entwickelt hat“, so Vorstand Markus Metzer, bei der Begrüßung zum Ehrungsabend, verbunden mit der „KÄTS – The Dance Night“, im Dorfgemeinschaftshaus. Die Dance-Night gehört genau wie der noch folgende Katzenmarsch zu den Veranstaltungen, die man anlässlich des 22-jährigen Jubiläums neu entwickelt hat. Überhaupt besticht die Schorlemafia mit immer neuen Ideen, wie das jährliche Schorlewunder am Dorfbrunnen und zwei Online-Faschingsveranstaltungen während Corona. Zu den kreativen Köpfen gehört auch Marina Nuss, die jedes Jahr einen neuen Pin entwirft und selbst malt. Was sie sich in den letzten Jahren alles so ausgedacht hat, konnte man an in der Halle ausgestellten Bildern bewundern. „Eine tolle Sache“, so Markus Metzger, der deshalb den Abend auch gleich mal zur „Pin-Vernissage“ ausrief. Mit den diversen Pins haben die technisch versierten Schorlemafiosi im Übrigen ein Pin-Memory entwickelt, dass jeder auf der Homepage der Schorlemafia (www.fctrienz.de) anschauen kann.
Zur Schorlemafia gehören aktuell drei Garden, von denen zu Beginn des Ehrungsabends die mittlere Garde, die „Weißherbstfunken“, ihr neues Programm zeigten. Die zehn Mädels, trainiert von Steffi Metzger und Marie Schüßler wussten ebenso zu begeistern, wie später die große Garde und die Schautanzgruppe, die Trienz kurzerhand mal an die Copacabana verlegte. Begeistert gefeiert wurde auch das „Tanzmariechen-Duo“ – auch sowas hat nicht jeder Fastnachtsverein vorzuweisen - mit Anna-Lena Nuß und Zoe Hansal. Toll, was die beiden von ihren Trainerinnen Susanne Frauenschuh und Jaqueline Bender gelernt haben.
Die Zeit zwischen den Tanzeinlagen nutzen dann Markus Metzger und die Schorle-Präsidentin Doris Köbler, die die Schorlemafia als die begeisterndste Mafia der Welt bezeichnete, um langjährige Mitglieder zu ehren. Natürlich „narrengerecht“, und so erhielten über 70 Mitglieder die mehr als 11 Jahre dabei sind eine Urkunde samt Präsent. Geehrt wurden da, unter dem Motto „von A wie Albert bis Z wie Zimmermann“, Einzelpersonen, Paare oder auch ganze Familien. „Da ist ja ganz Trienz dabei“ lachte da manch ein Mafiosi.
Die Schorlerebellen, die Guggemusik der Schorlemafia, zog dann ein um ihr neustes Programm zu präsentieren. Fast dreißig Männer und Frauen mit Trommeln, Rasseln, Pauken und Trompeten ließen die Stimmung hochkochen. „Die Musiker, unter der Leitung der Familien Bödi und Bechtold, sind zum Werbeträger des Trienzer Faschings geworden“, so Markus Metzger. Der rief dann die anwesenden Gründungsmitglieder (entschuldigt waren Daniel und Nicole Köbler) auf die Bühne, um sie für 22-jährige Mitgliedschaft zu ehren. Urkunde, Präsent und Applaus gab es für Anja und Thomas Breitinger, Manuel und Jutta Ehret, Sven Iwaniszow, Doris und Rainer Köbler, Marko und Karola Weiß, Karlheinz Weiß und Jens Wittmann. Letzterer ist ja heute Bürgermeister von Fahrenbach und in dieser Funktion gratulierte er der Schorlemafia zur tollen Entwicklung. „Schier unglaublich was ihr heute alles anbietet“, so der Bürgermeister bei der Übergabe eines gemeindlichen Präsentes. Ein Sonderlob gab‘s übrigens für Doris Köbler, die seit der Gründung das Präsidentinnen-Amt innehat.